17. Februar 2012

Bad As Me – die Salonfähigkeit eines Rabauken

Mainstream – was ist das? Waits mit dem Begriff Mainstream in Verbindung zu bringen ist sicherlich absurd. Mit „Bad As Me“ hat Waits jedoch ein Werk vorgelegt, welches in waitsschen Sphären wohl am ehesten als salonfähig hinsichtlich des allgemein-populären Musikverständnisses interpretiert werden könnte. So lassen sich mehr denn je klassische musikalische Einflüsse heraushören.

Waits überrascht mich seit Jahren immer wieder, nun wird er melodisch, spielt mit seiner Stimme – man hat den Eindruck mit über 60 drängt sich auf einmal ein Harmonie-Bedürfnis auf und Waits wird milde. So ist es aber nicht. Es kracht, rumort und lärmt noch immer gewaltig, für das ungeübte Ohr allerdings koordinierter. Das Album ist variabel, spielt gekonnt mit unterschiedlichen Stimmungen.

„Bad As Me“ vermag ein Album zu werden, welches Waits einem breiteren Publikum zugängig macht. Fast klingt es wie ein „Best of“.

Der Altmeister weiß mich zu beeindrucken. Das Grinsen, welches sich bereits bei der Ankündigung einer neuen Waits-Platte in mein Gesicht zeichnet bleibt auch nach den letzten Klängen erhalten.

Hutziehend möchte ich dieses Album für mich in nur wenigen Worten umschreiben: „das ist Rock & Roll“.